Bildungstradition

ist das eine, ...

In zehn Jahren, 2026, wird das „Melanchthon-Gymnasium“ in Nürnberg 500 Jahre alt. Wir, das Rektorat des Melanchthon-Gymnasiums und die Kirchengemeinde von St. Egidien, der das Gymnasium Jahrhunderte lang angegliedert bzw. benachbart war, fühlen uns dieser Tradition deutscher Bildung verpflichtet. Unter Schirmherrschaft von Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm werden deshalb bis zum Jubiläumsjahr 2026 einmal jährlich, um die Zeit des Gründungsdatums der Schule herum, bedeutende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens Gastvorträge halten, in denen es nicht um den Blick zurück in die Historie, sondern mit verschiedenen Schwerpunkten um einen Blick in Gegenwart und Zukunft der Bildung in Deutschland gehen soll.

... Fortschreibung

von Bildung

etwas anderes.

Kultur basiert auf Bildung, Bildung wiederum nicht zuletzt auf Wissen. Ist der Vorwurf, Bildung heute erschöpfe sich in Wirklichkeit überwiegend in Wissensaneignung, gerechtfertigt? Stimmt der Vorwurf des Schriftstellers Gert Heidenreich, dass Bildung in einer Wissensgesellschaft nichts anderes sei als „Konditionierung auf die Praxisbedürfnisse des Staates und seiner Wirtschaft“? Wie gehen wir künftig mit der Unmenge des Wissens um uns herum um? Lässt dieses Meer an Wissen überhaupt noch einen Bildungsbegriff zu? Hat Bildung tatsächlich Emanzipation und Freiheit zur Folge? Und vor allem: Was sagen wir jungen Menschen, wenn sie von „Lernbulimie“ sprechen und einen Bildungsbegriff radikal in Frage stellen? – Solche Fragen seien als Beispiele genannt für die Aktualität des Jubiläums und der auf es zuführenden Dekade mit ihren Veranstaltungen.